Outcome-Analyse
Die Outcome–Analyse ist eins der fünf Elemente der systematischen Entwicklung von S3-Leitlinien.
Zugrundeliegend für die Bedeutung der Suche nach dem letztlich für den Patienten relevanten Gesamtergebnis (=Outcome) ist die Erkenntnis, dass sich Unterschiede im Outcome nicht hinreichend durch Unterschiede in der Wirksamkeit verschiedener Behandlungsverfahren erklären lassen. Variablen wie die korrekte Indikationsstellung, die Expertise des Behandelnden, Präferenzen und die individuelle gesundheitliche und soziale Situation der Patienten sowie die Situation der Angehörigen und die Beziehungsstruktur zum Patienten scheinen das Outcome wesentlich zu beeinflussen.
Im Rahmen unseres S3-Leitlinienprojekts befragen wir Patienten, Angehörige und Therapeuten, um die Versorgungssituation der Patienten einschätzen zu können. Die Erhebung wird vor sowie nach der Leitlinieneinführung durchgeführt. Wir versuchen, in der Erhebung vor Leitlinieneinführung den IST-Zustand abzubilden, patienten-relevante Outcomes zu identifizieren und Verbesserungspotentiale aufzudecken. Ob die Leitlinieneinführung die Versorgungssituation verändert, versuchen wir in den Erhebungen Monate nach der Einführung festzustellen.
Vor Veröffentlichung der Leitlinie wurden in einem ersten Schritt die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen e.V. (DGBS) um ihre Teilnahme an der Befragung gebeten. Im zweiten Schritt wurden die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) befragt.
Erste Ergebnisse finden Sie hier:
Andrea Pfennig, Björn Jabs, Steffi Pfeiffer, Beate Weikert, Karolina Leopold, Michael Bauer. Versorgungserfahrungen bipolarer Patienten in Deutschland. Befragung vor Einführung der S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen. Nervenheilkunde. Heft 5 2011. 333-340.